Reisen

Fraser Island – die größte Sandinsel der Welt liegt in Australien

Die Fahrt nach Fraser Island in Australien im Allradbus über Sanddünen rüttelte uns mächtig durch. Koffer flogen von der Ablage, Köpfe headbangten und der Busfahrer hatte sichtlich seinen Spaß. Ab und an drang sein dreckiges Lachen zu unseren Sitzen hinter. Wir waren eine Gruppe von etwa 20 jungen Leuten, fast überwiegend Backpacker. Was wir auf Fraser Island noch sehen sollten: Ein verrostetes Schiffswrack, Regenwald, Haie, Dingos, 240 Meter hohe Dünen, fette Spinnen und einen Süßwassersee, der angeblich „mindblowing“ sei.

Dass auf dieser Insel überhaupt ein Pflänzchen, geschweige denn ein Baum wächst, ist schon ein Phänomen. Denn Fraser Island an der Ostküste Australiens besteht fast nur aus Sand. Lediglich vereinzelt, wie am kleinen Hügel Indian Head, von dem aus man einen fantastischen Blick auf Haie, Rochen oder Schildkröten hat, findet man Stein. Sarah und Marina, mit denen ich für gut zwei Wochen gereist bin, sind mit mir von Rainbow Beach auf einer Fähre auf Fraser Island gefahren. Das Wetter ließ uns an diesem von insgesamt drei Tagen etwas im Stich. Von wolkenlosem Himmel fehlte zunächst jede Spur. Zu sehen gab es dennoch eine Menge.

124 Kilometer lang und im Schnitt etwa 15 Meter breit ist Fraser Island. Lake McKenzie wird in Prospekten eigentlich mit türkisblauem und glasklarem Wasser beworben. Das auf dem kleinen Bild rechts war jedoch das, was wir sahen und eher unspektakulär. Leider war das trübe Wetter für die ebenfalls trüben Aussichten verantwortlich. Zwar war das Wasser glasklar, vom kräftigen Türkis allerdings fehlte jede Spur.

Vorsicht, Spinne

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Spinne im Baum

In Australien leben die giftigsten Tiere der Welt. Experten schätzen, dass unter den rund 1500 Spinnenarten in Oz etwa 30 giftige sind. Ich bin bisher keiner von ihnen begegnet. Zumindest weiß ich nichts davon. Beim Fußmarsch durch die Regenwälder auf Fraser Island sind wir einem recht prächtigen Exemplar von Spinne begegnet. Was für eine das war kann ich nicht sagen. Ihr Körper war nur geringfügig kleiner als eine Faust. Sie in ihrem Netz mit aus dicken Seidenfäden zwischen hohen Farnen. Die ersten unserer Gruppe rannten blind an ihr vorbei. Oder panisch. Alles, was die Natur in Australien so bietet, ist weitaus imposanter, als ich es von Deutschland kannte. Nach ein paar Fotos ließen wir sie da, wo sie auf ihre Beutet wartete.

Don’t touch this

Das Maheno Schiffswrack in Happy Valley liegt seit 1935 am 75 Kilometer langen Strand. Wenn man den Geschichten der Guides glaubt, ist der Luxusliner S.S. Maheno während eines starken Sturms auf Grund gelaufen. Versuche, das Schiff ans Festland zu bringen, um es dort zu verschrotten, scheiterten. Inzwischen dient es den Touris als Fotomotiv. Allerdings nur dann, wenn man die Finger davon lässt. Ich war neugierig und bin ins Innere gestapft, wollte mich von der Beschaffenheit der verrosteten und vom Salz zerfressenen Wände ein Bild machen und wurde zack ermahnt. Sowas. Das Maheno-Wrack liegt am 75 Mile Beach. Von dort aus warten sogar zwei Kleinflugzeuge, um Besuchern die Insel von oben zu zeigen. Marina gönnte sich den Flug und knipste die Bilder von oben, die in diesem Beitrag zu sehen sind. Und endlich schien die Sonne.

Nettes Fotomotiv: Marina, Sarah und ich vor dem Wrack.
Marina, Sarah und ich vor dem Wrack.

Mehr Fraser Island

Auf Fraser Island kann man übrigens auch campen oder in Ressorts übernachten. Wer mit dem eigenen Auto anreist, darf nur mit Allradantrieb übersetzen. Es werden auch Touren angeboten, in denen man mit einem Leihwagen über die Dünen heizen kann.

Und jetzt: Genießt die Bilder, hört nebenbei noch ein bisschen Coconut Skins von Damien Rice und lasst es euch gut gehen.

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Kuschelnde Bäume!
Fraser Island von oben, fotografiert von Travelbuddy Marina.
Mit dem Flugzeug über Fraser Island.
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Der Busfahrer lässt auf dem 75-Mile-Beach die Luft aus den Reifen, um nicht im Sand stecken zu bleiben.
Fraser Island mit Blick von Indian Head
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Blick über die Dünen auf das Meer
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75-Mile-Beach
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Sand, überall Sand
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