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Wow. Zweieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass ich mich auf Pineapple Loves zuletzt zu Wort gemeldet habe. Nicht weil ich nichts zu sagen gehabt hätte. Ich zweifelte am Sinn des Projekts.

Einmal nannte ich die nicht veröffentlichten Beiträge meine persönliche Reisekrise, schon zuvor war Reisen wegen der Pandemie zum Teil unmöglich und ich versuchte, das Blog mit Sportbeiträgen zu beleben. Vor einigen Monaten nahm ich die Seite ganz raus. Unpublished.

Und dann: War eine Stand-up-Paddling-Schule im Nebengewerbe nicht genug? Als Redakteurin in verantwortlicher Position? Reisen vielleicht Privatsache? Ich weiß nicht wie oft ich schon gezweifelt habe. Kein Text schien gut genug zu sein. Dabei hätte es so viel zu teilen gegeben. Wo war mein Antrieb? Eine innere Stimme redete mir das Hobby aus.

Vom Sinn und Unsinn eines Reiseblogs

Dann starb mein Opa. Die Trauerfeier war an einem Dienstag im August 2024 und immer wieder erzählten wir uns in der Familie in den letzten Tagen seine Geschichten. So oft er konnte, zog es ihn in die Welt, vor allem in die Berge. Was würde ich dafür geben, seine Abenteuer nachzulesen, selbst die kleinen.

Warum also schreibt man über das Reisen? Warum nochmal, tat ich es einmal mit Begeisterung? Zerrte meine Kamera zu magischen Orten und anderen schönen Dingen? Ich hatte es schlichtweg vergessen, war blind. Mein Kopf war verknotet und definitiv überlastet.

Aber seit einiger Zeit ist der Knoten weg, die Sicht wieder klar, mein Kopf aus dem Nebel. Unterwegs zu sein und Geschichten zu erzählen, ist ein Privileg. Ich selbst habe es nicht immer. Dann freue ich mich über die Geschichten anderer. Egal ob persönlich erzählt oder nachgelesen, so wie es hier auch sein sollte. War das nicht alles, was ich wollte? Mich kreativ ausleben und teilen, was mich bewegt?

Was heißt das nun? Mit Kind und Kegel werde ich keine 180-Grad-Wende hinlegen und regelmäßig posten. Geschichten wollen allerdings erzählt werden und ich erzähle am liebsten so: in Ruhe, in Text und Bild. Neuerdings einhändig mit schlummerndem und schnarchendem Baby auf dem Arm. Und mit der Erinnerung an meine Wurzeln. Machs gut auf deinem Gipfel, Opa. 💙