Hike & SUP – Eintauchen in Ulm, Aufsteigen am Plansee
SUP in Ulm
In all seinen leuchtenden Farben hat mich der Herbst am Wochenende auf der Donau und in den Tiroler Bergen empfangen. Selbst wenn sich die Sonne nicht blicken ließ, so war die rund zehn Kilometer lange SUP-Tour von der Fertighaussiedlung bei der Messe bis zur Ulmer Altstadt (und wieder zurück) doch herrlich. Ich spitzelte schon aus der Ferne auf das Ulmer Münster, paddelte vorbei an der Stadtmauer und genoss den Blick auf die schöne Fachwerk-Architektur. Nachdem die Donau derzeit sehr niedrig ist, sieht man das bunte Laub nicht nur auf der Wasseroberfläche treiben, sondern auch vom Grund schimmern. Ein verregneter Herbsttag von seiner schönen Seite, Voraussetzung: du willst sie sehen.
Café Crumbles in Ochsenhausen
Am Nachmittag führte mich mein Weg dann zu einer kleinen Geburtstagsfeier ins Café Crumbles – Das Krümel- und Streuselcafé nach Ochsenhausen, weiter Richtung Berge. Im Café gibt’s nicht nur leckere Kuchen oder Scones, die Atmosphäre ähnelt ein bisschen Omas Küchenstube zu Weihnachten im English Tea-House-Stil: Es duftet nach Teig, eine wohlige Wärme liegt in der Luft und egal, was du auf der Karte auswählst, du kannst nicht danebenliegen. Heißer Quittentee mit Ingwer, eigene Kaffeeröstungen aus der Frenchpress und im Kontrast dazu draußen die Regentropfen an der Scheibe – zum Aufwärmen nach einer Paddeltour und als Location zum Zusammensitzen ist das schwer zu übertreffen.
Im aufgetankten Seelenmodus fuhr ich schließlich weiter nach Tirol. Ich wollte am Sonntagmorgen noch vor Sonnenaufgang raus und einen kleinen Gipfel erklimmen. Also entschied ich mich für einen Schlafplatz direkt am Plansee. Mein Auto hab ich mit zwei warmen Decken, Schlafsack und Isomatte zur Kuschelhöhle umgebaut , der Schlaf holte mich auch wirklich schnell ein. Mein Wecker hat mich dann schon um 5.30 Uhr aufgeweckt. Morgens ist das Glück auf ein bisschen Sonne manchmal noch größer. Schnelle Morgenhygiene am Ufer, der See war noch spiegelglatt und lag ruhig da ohne eine Welle. Dann ab zum Parkplatz am Campingplatz, wo meine Tour auf das Schönjöchl startete.
Wandern zum Schönjöchl
Das Schönjöchl ist ein kleiner untypischer Berggipfel auf dem Weg zu den Geierköpfen. Deshalb folge ich am schmalen nordöstlichen Ufer dem Wegweiser zu dieser Gebirgskette, will aber nicht ganz hoch. Dazu lag oben schon zu viel Schnee. Der Weg ist anfangs etwas steil, dann windet er sich über einen Berghang und durch den Wald nach oben. Immer wieder sehe ich beim Blick nach unten den Plansee, umhüllt von tiefen Wolken. Wie angekündigt, zogen bald dichte Wolken auf, sodass die Aussicht immer schlechter wurde.
Den Gipfel des Schönjöchls muss man dann etwas suchen. Nach gut 90 Minuten und der weiteren Beschilderung zu den Geierköpfen biege ich einen Trampelpfad nach rechts ab. Wenn der Trampelpfad allerdings wie bei mir von Schnee bedeckt ist, ist es ratsam ein bisschen seinem Instinkt nach oben zu folgen. Ein paar Steine markierten dann den Gipfel. Bei mir reichte die Sicht gerade mal bis zur nächsten Tanne. Schön war der Weg trotzdem, weil sich das bunte Herbstlaub mit dem Schnee mischte und ein herrliches Farbenspiel erzeugte. Außerdem war ich eh schon super happy, weil ich eigentlich ja für mich auf der Suche nach dem ersten Schnee des Jahres schnell erfolgreich war.
Geheimnisvolle Stimmung am Plansee
Der Abstieg vom Schönjöchl ist identisch mit dem Weg nach unten. Das Wetter wurde unbeständiger und schließlich durchkreuzte der Wind all meine Pläne für den weiteren Sonntag. Eigentlich stand mir noch eine schöne Tour auf dem Plansee bevor, einem der klarsten Bergseen Österreichs. Allerdings zog früher als üblich ein starker Wind über den See. Nachdem ich mich nicht 100-prozentig fit fühlte (Fitnessstudio, Paddle-Tour in Ulm und Wandertour in den Beinen) entschied ich mich gegen die Tour. Etwas schade, da die Stimmung an diesem Morgen durch den dicht über das Ufer ziehenden Nebel besonders geheimnisvoll war und sich der See durch kleine Wellen gut bewegte. Doch dieser Wind war nicht zu unterschätzen. Immer schön an das eigene Limit denken. Das gilt sowohl für Touren in den Bergen als auch mit dem SUP auf Gewässern.
Die Schönheit der Natur finden ihre Liebhaber nicht immer nur im makellosen Sonnenschein. Für mich war dieses Wochenende vor allem deswegen so besonders, weil sich der Übergang von Herbst auf Winter so schön gezeigt hat, wie es selten zu sehen ist.
In der Galerie findet ihr noch einmal alle Bilder der Tour zusammengefasst.
Stürzt euch raus in den Herbst, egal ob Sonne ob Regen, ob Frühaufsteher oder Langschläfer. Lasst euch vom Regen nicht abschrecken. Die Belohnung bekommt ihr nicht erst zu Hause mit einer heißen Schoki oder einer warmen Tasse Tee. Versprochen 🙂
Aloha & Love
Verena
Im Sommer erlebte ich den Plansee bereits so
Nur mit Schlafsack und Isomatte am Ufer übernachten – zwei Tage offline am Plansee.
Paddle-Tour nach Aufenthalt im Alpenhotel Ammerwald am Plansee.